Unser Stück „Störung“

Unaufhaltsam rattert eine Maschine, die sich auf die Suche nach der Hysterie begibt. Gemixt werden Cheerleading-madness mit wild:gemachten Tieren, prominente Hysteriker*innen mit Hexenprozessen. Willkommen in der Vergangenheit. Gegenwart. Zukunft. STÖRUNG.

Ein Performance-Stück. Sechs Performer*innen. Ein Stück Hysteriegeschichte – gekaut, verdaut und ausgespuckt. Mit Theater, Luftartistik, Tanz, Schatten und Licht sprechen wir über Frauen und Figuren der Vergangenheit und Gegenwart, die Sexismus und Geschlechterdiskriminierung mit der Diagnose „hysterisch“ erleb(t)en. Zwischen Normalität und Wahnsinn.

Das Stück erzählt vom Umgang seitens Gesellschaft, Staat, Kirche und Medizin mit Personen, die als “hysterisch” betrachtet wurden. Die Geschichte der Hysterie reicht von der Antike bis in die moderne Psychiatrie. Keine andere Krankheitsdiagnose, wenn es sich denn um eine Krankheit handelt, hat eine solche Vergangenheit: seit der Antike als eine psychische Störung betrachtet, wurden für sie im 19. Jahrhundert verschiedene “Behandlungs”methoden entwickelt. Im Nationalsozialismus war Hysterie ein Verfolgungsgrund. Und heute spricht man von Massenhysterie und hysterischen Emanzen. An der Geschichte der Hysterie lässt sich erkennen wie sehr psychische Krankheit und gesellschaftliche Konflikte und Normen ineinander verwoben sind. In “Störung” beschäftigen wir uns mit dem was in der Vergangenheit unter dem Begriff Hysterie passierte und dem was es für Auswirkungen auf (unser) Leben heute hat.