Bäm
Theater- & Performance-Kollektiv.
Nächste Vorführung:
3.6. 20 Uhr @ Blue Balloon Festival (Nordhausen)
Theater- & Performance-Kollektiv.
Ein kollektives und queerfeministisches Performanceprojekt. Wir arbeiten mit Theater, Luftartistik, Tanz, Schatten und Licht. Wir tun uns zusammen, um das was uns beschäftigt zu kauen, verdauen und auszuspucken. Wir bewegen uns und wollen bewegen.
BÄM!
Herzlich willkommen.
Nächste Auftritte:
Wiederaufnahme "Störung"/ Freitag 04.11.2022 und Samstag 05.11.22/ Einlass 19:30 Uhr, Beginn 20:00 Uhr/ Zirkus Mond Berlin (https://zirkusmond.de/)
Vergangene Veranstaltungen:
Premiere “Störung”/ 03. & 04. Dezember 2021 / 20:00 / Katapult, Berlin
Be a lady they say
piss off we say.
Unaufhaltsam rattert eine Maschine, die sich auf die Suche nach der Hysterie begibt. Gemixt werden Cheerleading-madness mit wild:gemachten Tieren, prominente Hysteriker*innen mit Hexenprozessen. Willkommen in der Vergangenheit. Gegenwart. Zukunft. STÖRUNG.
Ein Performance-Stück. Sechs Performer*innen. Ein Stück Hysteriegeschichte – gekaut, verdaut und ausgespuckt. Mit Theater, Luftartistik, Tanz, Schatten und Licht sprechen wir über Frauen und Figuren der Vergangenheit und Gegenwart, die Sexismus und Geschlechterdiskriminierung mit der Diagnose „hysterisch“ erleb(t)en. Zwischen Normalität und Wahnsinn.
Das Stück erzählt vom Umgang seitens Gesellschaft, Staat, Kirche und Medizin mit Personen, die als “hysterisch” betrachtet wurden. Die Geschichte der Hysterie reicht von der Antike bis in die moderne Psychiatrie. Keine andere Krankheitsdiagnose, wenn es sich denn um eine Krankheit handelt, hat eine solche Vergangenheit: seit der Antike als eine psychische Störung betrachtet, wurden für sie im 19. Jahrhundert verschiedene “Behandlungs”methoden entwickelt. Im Nationalsozialismus war Hysterie ein Verfolgungsgrund. Und heute spricht man von Massenhysterie und hysterischen Emanzen. An der Geschichte der Hysterie lässt sich erkennen wie sehr psychische Krankheit und gesellschaftliche Konflikte und Normen ineinander verwoben sind. In “Störung” beschäftigen wir uns mit dem was in der Vergangenheit unter dem Begriff Hysterie passierte und dem was es für Auswirkungen auf (unser) Leben heute hat.
Wir sind 6 Performer*innen aus Berlin. Wir zerbrechen Träume, wenn es nötig ist. Sind vehement und gnadenlos. Mit Herz und Tanz. Weil Geschichte sich in unsere Körper einschreibt. Mit Luft und Worten. Lachen wir. Wir legen keinen Wert auf hierarchische Strukturen. Life in Progress.
Trapezkünstlerin, Artistin & Pädagogin
“In der Luft zu schweben ist die Kunst des Fliegens. Das ist meine Leidenschaft. Sie begleitet mich seit neun Jahren und hat ihren Ursprung in Barcelona. Seitdem trainiere, arbeite und trete ich mit ihr auf. Ich möchte diese Kunst mit meinem politischen Leben verbinden. Mit Feminismus und noch vielem mehr. Bewegen, schaffen und lehren ist meine Art zu fühlen, zu wachsen und zu kämpfen. Und das alles: gemeinsam und kollektiv. Die Bühne bietet uns eine Plattform, um das auszudrücken, was uns stört, was uns bewegt und was wir verändern wollen.”
Saxophonistin und Performance-Künstlerin.
“Ich habe Sozialwissenschaften und Gender Studies studiert und mich dabei mit Entinnerungspolitiken und der Dekolonialisierung Berlins beschäftigt. Leidenschaftlich gerne mache ich Musik. Die Arbeit im BÄM!-Kollektiv verbindet meine Interessen an Kunst, Feminismus und der Infragestellung hegemonialer und patriarchaler Geschichtsschreibung und -erzählung.”
Luftartistik
“Meine Ausbildung habe ich von 2010 bis 2013 an der Schule für darstellende Künste Die Etage absolviert und abgeschlossen. Seit dem habe ich in unterschiedlichen artistischen Kollektiven, so wie auch als Solokünstlerin verschiedene Bühnenprogramme entwickelt und aufgeführt, wobei immer ein theatralischer Schwerpunkt auf kritische Inhalte und die Konfrontation mit unbequemen Themen gesetzt wurde.”
Luftartistin und Zirkuspädagogin
“Eine lange Zeit meines Lebens dachte ich, ich hasse Sport. Aber dann begann ich ganz zufällig, Luftakrobatik zu trainiern und musste meine Meinung ändern. Am Anfang war es nur zum Spaß, wurde dann aber zum Ausgangspunk für viel mehr, als ich erwartete. Oft arbeite ich als Zirkuspädagogin und Zirkustrainerin, manchmal stehe ich auf der Bühne, meistens mit Solos, die eher politischen Inhalt haben. Ich finde typische Luftnummern mit engen, glitzernden Anzügen und oberkörperfreien Typen, die einen Trick nach dem anderen vorführen, todlangweilig. So wie ich Kunst sehe und lebe, geht es für mich um viel mehr als Schönheit: Kunst kann eine Waffe sein. Lasst sie benutzen.”
Aktivismus, Artistik, Theaterpädagogik
“Ich habe verschiedene Sachen studiert und gelernt (Bühnenartistik/Akrobatik 2013 Die Etage, Geschichte und Politikwissenschaften 2015 FU Berlin, Theaterpädagogik 2017 UdK Berlin) und arbeite seit Jahren selbstständig mit Theater(pädagogik) und Artistik. Und ich mache Kunst aus Leidenschaft. Trotzdem – das wichtigste ist für mich, dass sich die Verhältnisse ändern, und zwar radikal. Und dafür versuche ich zu kämpfen. Es gibt soviel zu tun in ganz unterschiedlichen Bereichen, dass mir manchmal (zu) wenig Zeit für künstlerisches Arbeiten bleibt. Aber ich verstehe Theater auch als einen Versuch, die Verhältnisse zu ändern. Ich bin also doch auch immer wieder auf oder vor der Bühne zu finden. Und ich bin großer Fan von unserem Projekt, weil es alles verbindet – radikale politsche Inhalte, performatives Theater, kollektive inhaltliche und künstlerische Prozesse mit tollen Leuten!”
Feminismus, Freund*innenschaft, Theaterpädagogik, Magie
2015 brachte mich ein Dokumentartheater-Kollektiv zum politischen und selbstorganisierten Theater – gemeinsam entwickelten wir das erinnerungspolitische Stück „Distomo – Unbeglichene Schulden“ und tourten damit auf Theaterbühnen, Politcamps und Schulaulen. Seitdem habe ich in unterschiedlichen Konstellationen gespielt, gesungen und gelernt. Ich arbeite als Erzieherin, Theaterpädagogin und Zauberin in Neukölln und Kreuzberg.
email : kontakt [at] baemkollektiv.de